Isybau

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Isybau ist ein Datenformat zur virtuellen Beschreibung der [:de:Kanalisation|]]. Bei Kanalnetzbetreibern sind heute hauptsächlich die Versionen von 1996 und 2001 in Gebrauch. Das ISYBAU-Format wird in den "Arbeitshilfen Abwasser" <footnote>http://www.arbeitshilfen-abwasser.de/ "Arbeitshilfen Abwasser"</footnote> umfassend beschrieben.

In der Praxis sind zwei Arten von Dateien wichtig: "K-Dateien" und "H-Dateien".

  • In "Isybau.k" (K-Datei) werden die Stammdaten beschrieben.
    Die Schächte (die liegen unter den Kanaldeckeln) sind in Fließrichtung nummeriert und sind mit ihren Deckelkoordinaten und Deckelhöhen erfasst. Schmutzwasserschächte erhalten in der Regel ungerade Zahlen, Regenwasserschächte gerade Zahlen. Die Sohlhöhe der Schächte oder die Sohlhöhen der Rohranschlusspunkte und die Nennweite(DN) (Beispiel: DN 500 = 500mm Innendurchmesser) des Rohres werden ebenfalls erfasst. Mit der Information welcher Schacht mit wem durch Kanalrohre verbunden ist wird die Kanalnetzstruktur beschrieben.
    Durch Import der nummerischen Daten in ein Geoinformationssystem (GIS) oder noch besser in ein Fachinformationssystem (FIS), kann das Kanalnetz optisch dargestellt und mit einer Katasterkarte hinterlegt werden.
  • In "Isybau.h" (H-Datei, Typ H) werden alfanumerische Daten aus der TV-Befahrung (Kanalinspektion) erfasst.
    In dieser Datei sind alle Schäden an Rohren und Abzweigen sowie die Abzweige bzw. Stutzen selbst (Die Hausentwässerung oder Hauskanalisation ist dort angeschlossen) mit ihrern Positionen erfasst. Wird diese Datei ebenfalls in das FIS übernommen, so ergibt sich ein aktueller Bestandsplan.
  • "Isybau.lh" (LH-Datei, Typ LH) entspricht weitestgehend dem "Typ H", beschreibt aber Länge, Dimension und Zustand der vom Hauptkanal abgehenden Anschlussleitungen. Zum Beispiel die Leitung vom Stutzen oder Abzweig im Hauptkanal zum Gebäude.

Die erfassten Schäden werden analysiert und man tritt in die Phase der Sanierung. Hierzu werden die benötigten Daten wieder aus dem FIS in die oben genannten Dateiformate exportiert und können einem Ingenieurbüro zur Planung der Kanalsanierung übergeben werden. Eine weitere TV-Befahrung nach Abschluss der Sanierung bringt das FIS wieder auf den neusten Stand.

Natürlich können die so erfassten Daten auch zur hydraulischen Berechnung (Feststellung der ausreichenden Dimensionierung) des Kanalnetzes herangezogen werden.

Gegenüber der früheren Vorgehensweise mit reinen Papierplänen bringt der Einsatz von ISYBAU-Dateien und FIS einen enormen Vorteil in Bezug auf Kosten und Genauigkeit.

Weblinks